Veranstaltung - "Seniorenarbeit - Nachbarschaftshilfen im ländlichen Raum" am 11.04.2013

Impressionen und Auszüge

Begrüßung
Moderation: Aline Liebenberg, LBE.
Nadine Bock, Abteilungsleiterin Soziales und Kommunales im Landratsamt

Erstmals wurden alle Seniorenbeauftragte bzw. –beiräte im Landkreis Bad Kissingen zu einer gemeinsamen Veranstaltung eingeladen.

Zur Teilnehmerliste (PDF-Datei)

Gemeinschaftlich und eigenverantwortlich älter werden, ohne Vereinsamung, Pflegedienst und Liefermahlzeiten sind Wünsche, die verstärkt dazu führen, dass ältere Menschen sich in Nachbarschaftshilfen, Mehrgenerationenhäusern und Seniorengenossenschaften zur gegenseitigen Hilfe und Unterstützung zusammenfinden.

Gerade im Landkreis Bad Kissingen, wo vitale Seniorinnen und Senioren das öffentliche Leben prägen und die Gesellschaft bereichern, gilt es, dieses Potenzial aufzugreifen und auszubauen.

Das „Netzwerk Bürgerengagement“
Georg Schulz-Hertlein, Landratsamt Bad Kissingen

Inhalte:
Warum haben wir die Seniorenbeauftragten eingeladen?

  • Kontakt zu ihnen und untereinander herstellen
  • Seniorenbeauftragte sind ehrenamtlich aktiv. Eine „Servicestelle Bürgerschaftliches Engagement“ soll demnächst die Interessenslagen schriftlich abfragen.

Wo steht das Projekt Netzwerk Bürgerengagement?

  • Fortbildungsreihe für sog. Ansprechpartner in den Kommunen. Derzeit 13 Kommunen mit 20 Personen dabei.
  • Angebot von Themenveranstaltungen

Was ist geplant?

  • Zentrale Informationen zum Thema Ehrenamt und Bürgerschaftlichem Engagement
  • Virtueller Engagementatlas für den Landkreis  (wo kann man sich engagieren?
  • Veranstaltungskalender im Landkreis
  • Ergänzende Vortrags,- Fortbildungsangebote
  • Projektunterstützung

Eine zentrale Erkenntnis:

  • Das Engagement im Landkreis ist groß
  • Die Engagementbereitschaft auch  -  „…ich dät amal helf…“  -
  • Die Zusammenarbeit der Vereine und ehrenamtlich Aktiven sowie die Abstimmung untereinander wird immer wichtiger.
  • Aber: Wer aktiviert und organisiert diese Menschen vor Ort?

Zum Thema Nachbarschaftshilfen im ländlichen Raum - Bürger helfen Bürger:

  • „Brauchen wir eine ORGANISIERTE Unterstützung von Bürger für Bürger HEUTE oder MORGEN?
  • In den kleineren Dörfern oft noch kein Problem…
  •  Aber - Was bringt die Zukunft?

Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in ihrer Kommune finden Sie Hier.

Zur Präsentation (PDF)


Projektpräsentation:
Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e.V.
Bianca Fischer-Kilian

Die „Gründerin“
Bianca Fischer-Kilian, pflegte selbst 7 Jahre lang ihre Mutter und stieß dabei immer wieder auf Grenzen und Lücken bei der Unterstützung für Senioren die zuhause leben.

Während ihrer Elternzeit suchte sie nach Mitstreiter für die Idee einer Seniorengenossenschaft und gründete den Verein Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land e.V.

Senioren die zuhause wohnen bleiben, werden „nachbarschaftlich“ in ihrem Alltag durch andere Bürger unterstützt (ergänzend zu professionellen Hilfsangeboten oder gewerblichen Dienstleistungen). Die Hilfen sind rein mildtätig.

Selbsthilfe
Die  als Verein organisierte „Selbsthilfeeinrichtung“ ist in Stadt und Landkreis präsent. Sie ist innerhalb  von 3 Jahren auf 343 Mitglieder angewachsen.

Aktiv im Alter
Die Mitglieder bringen sich individuell mit ihren Fähigkeiten und Interessenslagen ein und fördern damit die Aktivität im Alter.

Alternative Altersvorsorge
Die eingebrachte Leistung kann als Zeitkonto (= Altersvorsorge) angespart werden oder in Form einer Aufwandsentschädigung über den Verein ausgezahlt werden. Der Verein selbst ist ehrenamtlich organisiert.

Regelmäßige Treffen der Mitglieder
Regelmäßige Treffen fördern das Zusammengehörigkeitgefühl und ermöglichen auch schnelle gegenseitige Hilfe ohne die Erwartung einer „Ausgleichsleistung“.
„Es ist ein echtes Miteinander - Füreinenander entstanden“.
„Besonders die Männer wollen bei den Treffen „Aufträge“ abholen“.

Vielfalt
Auch im Landkreis Kronach existieren noch andere ehrenamtlich organisierte Nachbarschaftshilfen, sodass Menschen mit unterschiedlichsten Motiven angesprochen werden können (z.B. „Helfen“ als gelebte christliche Nächstenliebe, sich unterstützen in einer solidarischen Selbsthilfegemeinschaft etc.)

Zur Präsentation

www.seniorengemeinschaft-kronach.de

Wer sich im Landkreis Bad Kissingen für dieses Modell interessiert, kann sich bei Herrn Schulz-Hertlein melden.

Projektpräsentation:
Eine Stunde Zeit füreinander Bad Kissingen

– Eine ehrenamtliche Initiative der katholischen Pfarrgemeinschaften Bad Kissingen
Helga Vierheilig, Fachdienst Gemeindecaritas
Diakon Christoph Glaser, Pfarrgemeinde Bad Kissingen
Gabriele Makowka ehrenamtliche Mitarbeiterin

Das Projekt ist im Landkreis schon recht gut bekannt.

  • Die Referenten berichten über Entstehung, Aufbau und Angebote der Initiative.
  • 1 Stunde Zeit ist eine rein ehrenamtliche Initiative die aktuell vornehmlich von kirchlicher Seite organisiert wird.
  • Die Idee stammt ursprünglich aus Volkach.
  • 1 Stunde Zeit ist leicht zu verstehen. Der überschaubare Zeitrahmen (1 Stunde) des Engagements und die offenen Möglichkeiten sich zu engagieren aktivieren besonders Menschen, die sich nicht zu stark binden wollen. Ebenso gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten etwas zu tun.   
  • Es betrifft nicht nur die Unterstützung von Senioren sondern richtet sich nach den Interessen der Helfer und dem Bedarf vor Ort.
  • Aktuell sind ca. 45 Personen bei der Initiative aktiv.
  • Die Vermittlung der Hilfe übernimmt u. a. Frau Olga Straub, Diakon Glaser

 Besonderheiten

  • Es gibt eine Kooperation mit dem Gesundheitsamt.
  • Besteht bei Hilfesuchenden ein noch nicht …erkannter … Pflegebedarf, vermittelt die Caritas die Pflege.
  • Es wurden Werbeflyer an alle Haushalte geschickt.
  • Es werden auch Treffen der Helfer durchgeführt und Fortbildungsinhalte vermittelt (Sturzprophylaxe; Schweigepflicht; Gesprächsführung; Versicherung etc.)
  • Die Helfer haben einen speziellen „1-Stunde Zeit Ausweis“ bekommen.

Zur Präsentation

Zum Flyer von "1-Stunde Zeit"

www.katholischekirchebadkissingen.de/seelsorge/ 

Projektpräsentation:
„Senioren helfen Senioren“
–Eine Initiative des Seniorenbeirates Bad Kissingen
Leopoldine Wiesner

  • Ähnlich wie 1 Stunde Zeit ist es eine rein ehrenamtliche Initiative aber nicht von der Kirche organisiert.
  • Die Angebote reichen von Besuchen, Vorlesen, Einkaufen, Begleitung zu Veranstaltungen, zu Ärzten, Ämtern bis hin zu kleinen handwerklichen Arbeiten u.v.m..
  • Anmeldebogen für Hilfesuchende kann an der Infotheke des Rathauses der Stadt Bad Kissingen abgegeben werden.

Frau Wiesner schließt mit dem Zitat von Albert Schweitzer:

Schafft Euch ein Nebenamt, ein unscheinbares, vielleicht ein geheimes Nebenamt.
Tut die Augen auf und sucht, wo ein Mensch...
...ein bisschen Zeit,
...ein bisschen Teilnahme,

...ein bisschen Gesellschaft,
...ein bisschen Fürsorge,
...ein bisschen Arbeit eines Menschen braucht. ...

Es ist Dir bestimmt, wenn Du nur richtig willst.

Kopie des Anmeldebogens

Link zum Seniorenbeirat der Stadt Bad Kissingen