Der Begegnungsgarten in Thulba – „Wie ein Garten verbindet“

 

  • jung und alt
  • Schule und KiTa
  • Vereine, Interessensgruppen im Ort / einzelne Aktive /
  • Neues und Altes
  • Ruhe und Aktivität

Eine Vision

Auch in Thulba hat die letzte Dorfwirtschaft kürzlich geschlossen. Begegnungsmöglichkeiten besonders für die ältere Generation werden immer weniger.
Bürgerinnen und Bürger aus Thulba haben die Initiative ergriffen und einen verwilderten Klostergarten mit großem ehrenamtlichem Engagement zu einem Garten der Begegnung umgestaltet.  
Ziel ist es, mit dem Begegnungsgarten das dörfliche Leben wieder stärker zusammenführen.

Eine glückliche (Orts)-Lage

Ehem. Milchsammelstelle vor der Sanierung

Das gemeindeeigene Grundstück liegt mitten im Dorf.
Im Westen ein Zugang von der Grundschule im Südosten ein Zugang vom Kindergarten.
Für die Bürgerinnen und Bürger ist der Zugang zum Garten durch die ehemalige Milchsammelstelle zu bestimmten Zeiten möglich (Öffnungszeit ist erkennbar an einer sichtbar aufgehängten Milchkanne).

Ein Verein der über den Tellerrand schaut

... nach der Sanierung

Die Initiative ging zunächst vom Zweiten Bürgermeister und Ortsbeauftragten von Thulba, Manfred Manger, aus. Der Obst- und Gartenbauverein Thulba, zusammen mit der Verwaltung des Marktes Oberthulba übernahmen die Federführung über das Projekt Begegnungsgarten.
Mit der kontinuierlichen Betreuung und Pflege eines öffentlichen Begegnungsgartens mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten beschreitet der Verein neue Wege.

Der Begegnungsgarten in Thulba ist ein gelungenes Beispiel von vereins- und interessensübergreifender Zusammenarbeit zugunsten einer lebendigen und aktiven Dorfgemeinschaft.

Eine Verwaltung (Marktgemeinde) die Möglichkeiten eröffnet

Der Verein konnte im März 2011 mit der Marktgemeinde einen Nutzungsvertrag schließen. Die Gemeinde hat damit die Plattform für dieses außergewöhnliche Projekt geschaffen. Die Bürgerinnen und Bürger gestalteten nun aktiv den Garten und planen die weitere Nutzung.

Menschen die sich für Etwas begeistern und anpacken

„Es muss sich was tun im Ort, dann kommen die Leute auch und helfen mit“ so Manfred Manger 2.BGM und Ortsbeauftragter von Thulba.
Bis heute (August 2013) wurden 1400 Stunden ehrenamtlich von 33 Ortsbürgern geleistet.
Die Marktgemeinde und der Obst- und Gartenbauverein bezog das Personal der Kindertagesstätte, die Nachbarn und Bürger mit ihren Fähigkeiten und Anregungen aktiv mit ein.
Die Zusammenarbeit zwischen dem gemeindlichen Bauhof dem Obst- und Gartenbauverein und den ehrenamtlichen Helfern war vorbildlich.

Der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege hat einen Zuschuss in Höhe von 1200.- Euro gewährt.  www.kv-gartenbauvereine-kg.de
Der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, Herr Dieter Büttner, erstellte einen Planungsentwurf.
Kontakt: Herr Dieter Büttner.

Wiederbelebte Erfahrungen

Die Grundschule und die Kindertageseinrichtung nutzen den Garten als „grünes Klassenzimmer“ und Hausgarten, in dem Gemüse und Obst angebaut wird. Für die ältere Generation wird der Garten zu einer Oase der Ruhe und Begegnung.

Ein besonderes Erlebnis war für die Kinder das gemeinsame „Kartoffelfeuer“ in dem die selbst geernteten Kartoffeln, wie früher oft üblich auf dem Feld nach der Ernte gebraten und gegessen wurden. Ein Erlebnis an das sich wohl nur noch die Älteren erinnern.
Solche kleinen Aktionen geben einen Vorgeschmack auf die weiteren Nutzungsmöglichkeiten des Gartens in dem alt und jung zusammenkommen können.

„…Früher traf man sich im Ort nach der Kirche noch zum Frühschoppen, …auch dafür brauchen wir adäquate Alternativen…“ meint Manfred Manger.
Bereits im Winter 2012 wurde der Begegnungsgarten erstmalig für eine Zusammenkunft zur Wintersonnenwende genutzt. Nach dem Gottesdienst trafen sich die Bürgerinnen und Bürger zu Glühwein und Bratwurst im Garten. Trotz widrigen Wetters war diese kleine Veranstaltung ein großer Erfolg und für viele ein unvergessliches Erlebnis. Die Beteiligten waren sich einig: „Das muss unbedingt wiederholt werden!“.

Weitere Chancen

Gleichwohl ist der Begegnungsgarten kein neuer Festplatz, sondern ein öffentlicher Raum der neben Ruhe und Entspannung auch vielfältige Aktivitäten über den Jahreslauf ermöglichen soll.

Genutzt werden kann der Garten in Zukunft z.B.
zur Begegnung von jung und alt (Kindergarten, Grundschule, Omas und Opas aus der Marktgemeinde

  • für organisierte Seniorentreffen
  • für Ideen oder Projekte des Fremdenverkehrsverein
  • als Platz für Konzerte oder „Spontanauftritte“  der Chorgemeinschaft und des Musikvereins
  • für Beratungs- und Vortragsangebote von Fachberatungen z.B. zur Anlage von Gärten in Neubaugebieten
  • für gemeinsame Aktionen rund um Ernährung, Gesundheit, Genuss… wie z.B. das Kochen und Verköstigen von Kürbissuppe im Herbst durch die Landfrauen
  • und vielleicht finden sich auch Bürgerinnen und Bürger die gemeinsam Marmeladen herstellen oder Früchte haltbar machen möchten, um dieses „alte Wissen“ weiterzugeben

Gestaltungsgrundlagen des Gartens

 Die vier Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer  bilden die planerischen Eckpunkte. Mit dem Wasserlauf über heimisches Gestein, einer Feuerstelle inmitten des grünen Klassenzimmers mit Sitzgelegenheiten aus Treppenstufen des ehemaligen Klosters, dem Bauerngarten mit seinen vier, den Jahreszeiten angepassten Beeten und ein mit Silbersommer angelegter Pflanzstreifen lassen sich die vier Elemente praxisnah erleben.

Der ca. 850 qm große Garten wird von der alten, denkmalgeschützten Klostermauer aus dem 12. Jahrhundert mit einem Zugang durch den Torbogen im Osten abgegrenzt. Die drei anderen Seiten sind von einer Bruchsteinmauer mit aufgesetztem Holzzaun eingefasst.
Die umliegenden Bauerngärten vermitteln mit der noch bestehenden Klostermauer das Gefühl von Geborgenheit.
Die ehemalige zentrale Milchsammelstelle des Ortes, das sogenannten „Milchhäuschen“, wurde ebenfalls in die Planung mit einbezogen. Viele Thulbaer verbinden mit dem „Milchhäuschen“ heute noch Dorfleben, Fortschritt und Jugenderinnerungen. Umfangreiche Umbaumaßnahmen haben das Bauwerk optisch und funktionell aufgewertet. Hier wurde auch eine Toilette für die Besucher des Begegnungsgartens integriert.
Das Milchhäuschen wird in Zukunft auch als Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins genutzt und ist fest in den Garten integriert. Eine funktionale Abstellhalle in Holzbauweise ermöglicht auch eine schnelle „Bewirtung“ bei kleineren Veranstaltungen.

Mitmachen

Bleibt nur noch die Einladung an die Bürgerinnen und Bürger diesen Garten weiterhin mit Begegnungen und vielfältigen Aktivitäten – also mit „Dorf“Leben zu füllen.

Wer eine Idee hat und oder sich aktiv einbringen möchte ist herzlich willkommen und kann sich bei Herrn Büchner melden:

Obst- und Gartenbauverein Thulba
Herbert Büchner (1.Vors.)
Mühlbachring 35
97723 Oberthulba
Tel.: 09736 - 9499